Montag, 8. Oktober 2007

Massaker im Norden Nigers

08.10.2007


Am 1. Oktober erfuhren wir, dass eine Patrouille der nigrischen Armee FAN (Forces armées nigeriens) in der extrem-nördlichen Region nahe der algerischen Grenze fünf Fahrzeuge angehalten hat, die in Richtung Norden fuhren, und die Insassen zwang, auszusteigen. Die FAN trennte daraufhin die dunkelhäutigen von den hellhäutigen Insassen, die vermutlich für Tuareg gehalten wurden.

Die Soldaten der FAN erschossen diese Personen.

Einen Tag nach diesem Vorfall griffen dieselben Soldaten der FAN weiter südlich, in dem Gebiet zwischen Assamaka und Arlit, 17 Tuareg in ihren Zelten auf und erschossen sie anschließend willkürlich und ohne jeden Grund.

Laut Berichten der MNJ (Mouvement des Nigériens pour la Justice) gehörten diese Personen nicht zur bewaffneten Oppositionsbewegung.

Alle erschossenen Personen waren zum fraglichen Zeitpunkt in keinerlei Kampfhandlungen verwickelt. Es gibt keinerlei Gerichtsurteil oder dergleichen gegen sie.

Damit verstößt die FAN und die nigrische Regierung erneut gegen die Genfer Konvention und die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte!

Weiterhin befindet sich der Journalist von Radio France International, Moussa Kaka, in nigrischer Haft. Er berichtete über den aktuellen Konflikt im Norden und hatte damit auch Kontakte zur MNJ, was ihm nun von der Regierung des Nigers vorgeworfen wird. Dies verletzt die allgemeine Pressefreiheit. Unter anderen setzen sich Reporter ohne Grenzen (Reporters sans frontières) für seine Freilassung ein.